Auszug aus Mara Willismood, 21. Kapitel

Solch einen Angriff hat Staamde noch nie erlebt. „Völlig neue Kämpfer! Direkter Angriff. Aber nicht tödlich, wollen uns wohl lebend.“ Staamde erschrickt bei dem Gedanken, diese Vorgehensweise widerspricht seinen Kampferfahrungen aus dreißig Jahren. Die hier sind schneller und arbeiten eleganter. Kein Gemetzel mit Macheten und Tieren. Verwenden hochmoderne Waffen. Solche Waffen in einer Schule, das ist Wahnsinn! Doch der Staat der Tanlans kennt keine Gnade.

Die Polüüjourren haben wohl die Strategie verändert! Sie verfügen scheinbar über neue Truppen. Sind diese Krieger wirklich noch Dhimioda?

Schon die Angriffe in den letzten Wochen wirkten anders. „Wie ein Frühlingsregen“, meinte irgendjemand. Freundlich und leicht tropften kaum sichtbare tödliche Geschosse. Sniper oder Scharfschützen waren am Werk. Niemand bemerkt etwas. Dann liegen tote Schülerinnen und Schüler auf den Straßen zur Schule oder einer der Freunde ist plötzlich verschwunden.

Alles Schwerfällige gehört der Vergangenheit an. Das Morden wirkt leichtfüßig, als würden die Herrschenden Lust dabei empfinden. Nicht wie im Kolosseum des alten Rom, in dem das Volk mit Blut und Schmerz belustigt wurde. Das ist eine Lust, welche den Machterhalt mit Blut düngt.

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