Mara Willismood, Tanlan, Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

Der Algerische Schriftsteller Boualem Sansal hat in diesem Jahr den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Eine gute Wahl, denn er redete über den Frieden in persönlichen Worten. Er redete über die Arabische Revolution und ihre Friktionen. Er redete auch über diesen uralten Konflikt um Palästina aus Arabischer Sicht. Als Europäer habe ich diese Rede in meinen Kulturraum übersetzt. Ich bin beschämt über unsere nicht wahrgenommene Verantwortung.

Als er über die Verzweiflung der Jugend in den arabischen Ländern sprach, redete er mir aus dem Herzen. Diese Verzweiflung ist die Verzweiflung der Jugend in der gesamten Welt. Ihre Zukunft wird von zynischen Politikern und selbstgerechten Reichen zerstört. Sansal sagte unter anderem:

Mein Land ist eine Summe unauflöslicher Paradoxien, von denen die meisten tödlich sind. Im Absurden zu leben, macht einen schwachsinnig, man torkelt von einer Wand an die andere wie ein Betrunkener. Für junge Menschen, die sich eine Zukunft suchen müssen und einen klaren Kurs brauchen, um sich orientieren zu können, ist dies dramatisch, und es zerreißt einem das Herz, wenn man sie verzweifelt heulen hört wie Wölfe tief in der Nacht.

Die reiche und herrschende Schicht heißt in dem Roman Tanlan. Es ist das chinesische Wort für Gier. Dies tötet die Jugend. Vorher nutzt sie ihre Begabungen aus.

Lest und bildet eure Meinung.

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