Tötende Wässer – Blau

Realtopischer Roman über eine fiktive Zukunft in der Gegenwart des Jahres 2106 mit dem Blick auf das 2. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts.

Das Jahr 2106. Janson Tetjakrov blickt einhundert Jahre zurück. Was war geschehen? Wichtiger noch, warum war das alles geschehen? Die Rekonstruktion erwies sich so lange als unmöglich bis die Tagebuchaufzeichnungen seiner Großmutter Jania aufgetaucht waren. Sie war eine der letzten Agentinnen der Vereinten Nationen gewesen und hat die Geschehnisse protokolliert.

Ein spannender Wissenschaftsroman & internationaler Kriminalfall

  • Tiefsee
  • Seltsame Physik des Wassers
  • Fliegende Hochseefrachter
  • Kriegszustand in Frankfurt am Main und anderen Großstädten der Welt
  • Mord in Singapur
  • Mittagessen in New York
  • Ignoranz der Politik
Die Geschichte beginnt:

Wir schreiben das Jahr 2114. Janson Tetjakrov lässt das Blatt sinken. seine Gedanken gleiten zu Jania der 10er Jahre des vorigen Jahrhunderts. So hatte sie also gearbeitet, erst leidvolle Erfahrung, dann Prosa, dann Dichtung. Verzweiflung und Resignation sprechen aus ihren Worten. Die Stapel Papier türmen sich vor ihm auf. Er murmelt zerstreut: „Bei mir sieht’s aus, als hätte ich eine Zeitreise zu Gutenberg gemacht.“ Noch nie hat er so viel Papier auf dem Tisch gehabt. Das ist nicht mehr üblich. Hin und wieder liest er ein Buch. Bücher gibt es noch. Aber auch in den Archiven sind Papiere sorgfältig eingepackt um sie vor dem Verfall zu schützen.

Neben den Papieren vor ihm liegen eine Kopie des Logbuches von Fritjof Nansen und eine kleine Ausgabe des Poems ohne Helden von Anna Achmatova. Aus dem Logbuch hatte Jania einige Zeilen als Schlüssel zu ihren Erfahrungen zitiert, das Poem nahm sie, um ihre Verzweiflung über die vielen toten Menschen zu verarbeiten, die es in den zwanziger Jahren des 21. Jahrhunderts gegeben hatte.

Es leben nur noch zwei Milliarden Menschen auf der Erde.

Der Auslöser des massenhaften Sterbens war trivial. Ein Konzern hatte einen Teil der Tiefsee verglast.

Das war im Jahr 2013.

Ja, Wasser kann glasig werden. Nur die wenigsten wissen, dass Wasser physikalisch nicht nur fest, flüssig oder Dampf sein kann. Wasser kann mindestens 12 Aggregatzustände einnehmen. Zwei davon sind Glas. Diese Entdeckung wurde großtechnisch nutzbar gemacht, und dann sofort eingesetzt.

Mit den Folgen rechnete niemand. Zweck des riesigen Energieeintrages war, die Ressourcen unter der Glasdecke zu fördern. Bohrungen in dieser Tiefe sind unmöglich. Also setzten das Unternehmen gentechnisch veränderte Bakterienstämme ein, die aus den Archäabakterien abgeleitet im Gestein bis zu 2 Kilometer Tiefe agieren können. Sie brechen es auf. Life-Fracking nennt man das innovative Verfahren. Die Verantwortlichen waren gedankenlos
und voll bei der Sache.

Doch der massive Energieeintrag in der Tiefsee für die Verglasung und die veränderten Lebensformen erzeugten eine fatale Mischung. Die Bakterien machten sich die Energie zu Nutze und erzeugten eine Atmosphäre, die keinen lebensfeindlichen Sauerstoff enthält, sondern aus Methan und Wasserstoff besteht. Für die lebenden Lebensgemeinschaften wirkte dies letal. Sie starben. Und mit ihnen eine Großteil der Menschheit.

Jania Tetjakrov ist Agentin der Vereinten Nationen. Sie soll die Hintergründe klären, die Verantwortlichen aufdecken und die Katastrophe aufhalten.

Es geht darum, wie Blasen entstehen. Sie tauchen auf und irgendwann zerplatzen sie. In ihrer Atmosphäre erstirbt das Leben. Wenn sie platzen, brennen sie oftmals. Ihre Fernwirkungen sind schrecklich.