Prozess des Schreibens: Nur alleine denken durchbricht Grenzen und erzeugt

Erfahrungen lehrten mich, dass zu denken eine einsame Tätigkeit ist, und sie ist notwendig einsam, da Menschen im Gespräch nicht sich selbst beitragen, sondern immer ihre Geschichte und die Hoffnungen hineinlegen. Dann streiten andere mit dem Gesicht der Beteiligten.

Einsames Denken ist nicht menschlich, und zugleich ist nur der Mensch dazu in der Lage.

Menschen wollen in Gemeinschaft sein, Bestätigung erfahren, gelobt werden. Dann sind sie aber nie sich selbst, sie erzeugen Bilder von sich und den anderen.

In der Einsamkeit des Schreibens und der Auseinandersetzung mit weitgreifenden Fragestellungen steht immer der eigene „Ich“ gegen die Entwicklung von Lösungen, die zu neuen Erkenntnissen und dann wieder veränderten Fragestellungen führen kann.

Diesem ICH zu begegnen und ihm eine zärtliche Wandlung zu ermöglichen, ist Prozess des Schreibens, der immer auch ein Prozess über das tiefste AngetriebenSein ist. Dieses Ringen mit sich selbst erst erzeugt dann Sätze, in denen andere Menschen auf ihrem Weg eine verspätete Gemeinschaft mit dem einsamen Wortsetzer führen können. Nie werden sie sich begegnen.

Doch ist es ein Dialog.

 

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