Machtmensch Joschka Fischer wird 65

Die Überhöhung des Mannes Josef Fischer erschreckt. Ich habe den Anfang seines Aufstiegs erlebt. Sie wurde von Gewalt, Zynismus und Zerstörungskraft geprägt. Angetrieben von einem absoluten Machtwillen, war jeder Inhalt fern. In einem Gespräch, in dem er mich für seine gut vorbereitete feindliche Übernahme der Grünen gewinnen wollte, formulierte er es mit einen herablassenden Arroganz, die völlig desinteressiert an Inhalten nur die Gewinnung von Einfluß verfolgte. Das klang in etwa folgendermaßen: „Diese naiven und orientierungslosen Spinner sind doch eine leichte Beute. Das wird ein Spaziergang.“ Intellektuell war an diesem Angriff und den nachfolgenden Jahrzehnten nur sein Ego, der unbedingte Wille zum Aufstieg, den er dann in der Deckung der Mächtigen auch vollzog. Gegen die eigenen Leute wurde viel Gewalt ausgeübt, gegen andere sowieso.

Als wir versuchten Petra Kelly gegen diese unserer Ansicht schlechten Entwicklung in Stellung zu bringen, habe ich dieses Vorgehen auf einem Parteitag massiv erleben müssen. Herr Fischer umkreiste unsere Gruppe großräumig, währenddem Cohn-Bendit etwa fünf Minuten brauchte, bis Petra Kelly weinend den Saal verlassen hatte. Darauf erlebte ich meine erste und auch letzte körperliche Auseinandersetzung mit ihm unter den wachen Regieblick des Feldherren. Selbst als Sanitäter in kriminellen Milieus habe ich solche verachtende Gewalt nie erleben müssen.

Ich verstehe die beflissene Berichterstattung über diesen Machtmenschen nicht. Sein Wirken ist eher kritisch zu bewerten. Aber vielleicht braucht die deutsche Seele immer wieder solche starken Männer. Sie haben jedoch nie gut gewirkt in diesem Land.

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